Hallo Indonesien!
Hallo Hamburg, wir sind jetzt schon im Frühling!!! Es gibt allerdings Diskussionen im Bus, ob wir euch nun vorweg oder hinterher sind??? Eigentlich vorweg (zumindest 6 Stunden, außerdem hatten wir in
diesem Jahr ja schon Frühling, andererseits, es ist Frühling 2009… bei euch ja schon Herbst! Ich glaube, diese Frage kann nicht geklärt werden. Und ich lasse es jetzt auch besser.
Am Morgen habe ich immer noch Kopfschmerzen. Blöd. Es gibt aber Toast mit Schokostreuseln zum Frühstück, das beruhigt und ist fast wie Nutella (man wird mit der Zeit so genügsam). Dann heißt es ab in den Bus! On the Road again. Für 12 bis 14 Stunden!!!!
Die Fahrt ist etwas langweilig, so schön kann selbst die schönste Landschaft nicht sein, dass es 12 Stunden aufregend ist. Aber aufregend ist es den Äquator zu überschreiten. Wir halten an einem Markerstein, machen viele Fotos und wechseln auf die Südhalbkugel oder wie es auf Englisch so schön heißt: in the Southern Hemisphere… Das Wetter ist auch nicht anders, das Blut steigt uns nicht zu Kopf und auch sonst gibt es keine Veränderungen. Doch es gibt eine… mein GPS Logger spackt rum. Es scheint, er findet hier keine Satelliten. Also nicht wundern, die Route wird nicht mehr aktuell sein… Sehr schade. Ich habe keine Ahnung, warum das so ist. Vielleicht hat ihm der Sturz vom Fensterbrett auch nicht gefallen…
Am Abend erreichen wir Jambi. Uns wird ein 5* Hotel angekündigt, allerdings gleich mit dem Nachsatz „indonesischer Standard“… ok, also die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Das Zimmer ist OK, aber nicht atemberaubend und auch nicht unbedingt 5-Sterne-Standard, wie ich es mir vorstelle, aber alles sauber und es gibt tatsächlich ein Waschbecken und eine westliche Toilette! Es ist spät, wir sind müde und haben keine Lust mehr zu einem Stadtrundgang. Also gibt es Essen im Hotel. Kann ja so schlecht nicht sein, aber der Kellner versteht uns nicht! Es gibt zwar eine englische Speisekarte, aber Fragen können nicht beantwortet werden, Sonderwünsche schon gar nicht. Ich entscheide mich für Hähnchen in Butter… kann ja nicht so schlecht sein und nicht so scharf, denn wir sind zurück in einem Land scharfen Essens. Und, es ist überhaupt nicht scharf, es ist süß! Furchtbar süß, sogar die Zwiebeln sind süß. Genauso wie der frische Orangensaft, der wohl mit Zucker oder Sirup noch ein bisschen „aufgebessert“ wurde und grausam schmeckt. Mmmh, mal eine andere Geschmacksvariante. Ich kann mich gar nicht entscheiden, was ich nun besser finde scharf oder süß. Die anderen aus der Gruppe sind (mal wieder) den sichereren Weg gegangen: Unweit vom Hotel gibt es Pizza Hut. Da weiß man, was man hat, ist aber auch ein bisschen langweilig, oder?
Frühstück im 5*-Hotel. Genauso sonderbar (für mich, für die Indonesier wohl überhaupt nicht), wie das Abendessen. Es gibt Reis, Nudeln, Rindfleisch, Gemüse, Chilisauce und lauter andere asiatische Köstlichkeiten, die ich nicht unbedingt zum Frühstück bevorzuge. Da doch lieber Toast mit Schokostreuseln. Danach geht es zurück auf die Straße. Mein GPS Logger funktioniert immer noch nicht reibungslos, scheint aber zumindest alle paar Minuten einen Punkt aufzuzeichnen. Ich bin ja schon glücklich, wenn er zumindest eine grobe Route darstellt.
Die Fahrt im Bus ist nicht besonders aufregend, aber zum Glück auch nicht so lang wie gestern. Wir machen diverse Pinkelpausen an Tankstellen und Mittagessen gibt es in einer Raststätte … oder Kekse im Bus. Ich entscheide mich für die zweite Alternative, schließlich muss der Zuckerhaushalt ja ausbalanciert bleiben. Am Nachmittag erreichen wir Palembang, eine weitere nicht besonders aufregende indonesische Großstadt, die sich vor allem durch Öl- und Zementgeruch der umliegenden Fabriken auszeichnet… sagt der Lonely Planet und ein Hauch (im wahrsten Sinne des Wortes) Wahrheit steckt dahinter. Es riecht tatsächlich nicht besonders angenehm.
Den Rest des Tages nutzen wir, um Schreibarbeiten zu erledigen, das Internet durchzuforsten und vor allem um unsere Snack-Vorräte aufzufüllen. Zu besichtigen gibt es hier nämlich nichts und so ist endlich Zeit Liegengebliebenes abzuarbeiten. Ich versuche dem Fehler in meinem GPS Logger auf die Spur zu kommen… leider ohne Erfolg. Ich glaube das Ding nimmt mir seinen Sturz tatsächlich übel.
Am Abend steht gemeinsames Abendessen im „Floating Restaurant“ an. Es soll typisch indonesische Spezialitäten geben… mit gemischten Gefühlen (ist das Essen nun besonders scharf oder besonders süß oder vielleicht sogar beides gleichzeitig?) machen wir uns auf den Weg. Die Location ist schon mal sehr schön. Direkt auf dem Fluss mit Blick auf eine große, schön bunt beleuchtete Brücke. Und das Essen ist auch super. Es gibt Reis, was sonst, dazu Rindfleischstreifen in süßer brauner Sauce, gebratene Sojasprossen mit Nudeln, gegrillten Fisch, Hähnchen in scharfer Sauce und Gemüse mit Meeresfrüchten… da sollte für jeden etwas dabei sein. Aber natürlich gibt es wieder die üblichen Verdächtigen, die an allem etwas auszusetzen haben (und tatsächlich hinterher zu McDonalds gehen). Und ich bin schon eigen, was das Essen angeht, aber hier gibt es wirklich nichts zu meckern. Und das Ganze ist auch noch im Preis inklusive… was will man mehr.
Den Rückweg beschreiten wir dann zu Fuß, machen noch ein paar Anstandsbilder von der Brücke, der Moschee und einem Springbrunnen und stellen fest, dass es hier wirklich nicht besonders schön ist, dafür aber wohl typisch indonesisch.
Der nächste lange Bustag beginnt mit einem unleckeren Frühstück aus Bratreis mit Meeresfrüchten, einem undefinierbaren Süppchen, Nudeln und Toast… OK, der Tag könnte besser beginnen und vor allem später… 6.00 Uhr Frühstück, 6.30 Uhr Abfahrt und inzwischen wache ich tatsächlich schon vor meinem Wecker auf. Irgendetwas läuft da falsch, schließlich habe ich doch Urlaub. Aber die Fahrt wird wohl wieder lang und so ist es am Besten möglichst früh zu starten, da ist es noch nicht so heiß.
Es wird aber den ganzen Tag auch nicht richtig heiß... d.h. nur etwa 25 - 30 Grad. Dafür aber ziemlich feucht. Der berühmte "Sumatra Rain" zeigt sich wieder von seiner besten Seite. Ist uns aber egal, wir sitzen ja im Bus und erreichen am Abend Bandar Lampung. Das Hotel ist guter Standard und wir verbringen den Abend mit einem Großteil der Gruppe im Hotelrestaurant. Das Essen ist allerdings nicht der Brüller, die Stimmung dafür umso besser, denn es scheint der Angestellte dort spielt den Alleinunterhalter. Er nimmt die Bestellung auf (schwere Geburt, denn der gute Mann spricht kein Wort englisch und wir ja bekanntermaßen kein indonesisch. Die Karte ist zwar auf englisch, aber Nachfragen kann er nicht beantworten und versteht auch erst beim Fingerzeig, was wir wollen... das hatten wir doch schon mal) und wird dann nicht wieder gesehen. Wahrscheinlich ist er in der Küche verschwunden, um zu kochen. Es dauert dann auch eine geschlagene Stunde, bis er wieder auftaucht und das Essen serviert, das etwas anders ausfällt als erwartet. Das Chicken Sandwich enthält eine Rindfleisch-Frikadelle, das Huhn in Sojasauce keine Sojasauce, dafür aber Oktopus (ok, auch ein bisschen Chicken) und am Besten ist der Pina Colada: Zitronenbrause mit ein paar Ananaswürfeln! (ganz neue Kreation). Aber wir haben Spaß und das ist die Hauptsache. Satt sind wir zwar nicht, aber zum Glück gibt es eine "europäische" Bäckerei um die Ecke, wo wir noch ein paar Schweinereien erstehen können.
Freitag, der 13. Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Omen??? Und wir müssen heute wieder mit einer indonesischen Fähre fahren. Das sind doch die Dinger, die in regelmäßigen Abständen untergehen, oder? Lustige Gespräche werden im Bus geführt. Über Freitag, den 13., über Fähren, über Prophezeiungen und Aberglaube. Ich glaube, dass wir einen weiteren schönen Tag haben werden und genieße die letzten Stunden auf Sumatra und den Ausblick auf satte, grüne Regenwälder. Vorher genieße ich aber ein ungenießbares Frühstück. Es gibt mal wieder Bratnudeln, Reis, rote Würstchen und andere Schweinereien. Die Nudeln sind mir viel zu scharf, Reis kann ich nicht mehr sehen und als ich auf das gewohnte Toast ausweichen möchte, stelle ich fest, dass diesmal keines aufgetischt wurde. Das erste Mal überhaupt, dass es nicht einmal die Alternative Toast gibt. Aber zum Glück waren wir ja in den letzten Tagen einkaufen und haben uns ein bisschen eingedeckt. Also mache ich mir im Zimmer ein Brötchen mit Formkäse. Besser als nix. Das Brötchen ist allerdings zu meiner Überraschung mit Schokolade gefüllt… naja, es gibt Schlimmeres und ich belege den unschokoladigen Teil mit Käse und genieße den Rest als Nutellabrötchen-Ersatz. Geht doch.
Die Busfahrt zur Fähre dauert zwei Stunden und die Überfahrt ist ruhig und angenehm. Das Schiff macht einen besseren Eindruck als das Letzte und es besteht sogar die Möglichkeit draußen zu sitzen und die vielen Inseln in der Umgebung zu bewundern. Verabschiedet werden wir von Sumatra genauso, wie wir begrüßt wurden mit einem ordentlichen Regenschauer, der aber zum Glück nach wenigen Minuten schon wieder nachlässt.
Auf Java ist dann alles anders. Es gibt keine Hügel, es gibt keine Wälder, es gibt viele Autos und breite, gut ausgebaute Straßen, man kann sie schon als Autobahn bezeichnen. Wir passieren Jarkarta ohne auszusteigen (zu gefährlich???), bewundern die Skyline stattdessen aus dem Bus und setzen unsere Fahrt nach Bandung fort. Unterwegs gibt es an einer Raststätte Mittagessen. Und ganz anders als auf Sumatra, wo es eigentlich nur typisch indonesische Restaurants gab, in denen es Reis und Fleisch gab und mit den Fingern gegessen wurde (immer schön nur die rechte Hand!!!), schlägt hier der westliche Einfluss durch. Es gibt Starbucks, Dunkin Dounuts, Baskin Robbins etc. Wir entscheiden uns natürlich für Starbucks und einen leckeren Kaffee, hatten wir schließlich schon lange nicht mehr.
Am Abend erreichen wir Bandung. Es regnet schon wieder und keiner traut sich aus dem Haus, denn selbst beim kurzen Busausladen ist man durch die dicken Tropfen ziemlich schnell ziemlich nass. Also gibt es (mal wieder) Abendessen im Hotelrestaurant. Diesmal ist es aber genießbar und es wird ein lustiger Abend in vertrauter Runde. Irgendwie gibt es immer noch etwas zu erzählen. Das heutige Tagesthema: Die neue Zimmerverteilung bei den Frauen. Da es in den letzten Tagen wohl einige Zwistigkeiten gab, wurde die Verteilung heute ausgelost… mal was Neues. Obwohl, bei genauerer Betrachtung sieht das alles nicht nach Zufall aus… da hat wohl einer etwas nachgeholfen… aber egal. Alle sind mehr oder weniger zufrieden. Die Streithähne, bzw. besser gesagt Hennen, lustigerweise zwei, Ann und Dru, die am Anfang unzertrennlich schienen und allgemein nur noch AnDrew genannt wurden ;-), weil sie nur im Doppelpack auftraten, leben jetzt getrennt. Und alle anderen haben mit der neuen Verteilung auch keine Probleme. Also, alles gut! Und Freitag, den 13. haben wir auch unbeschadet überstanden. Keinen verloren, keiner verletzt und die Fähre ist auch nicht untergegangen…
Ein schöner Tag. Die Fahrt geht an die südliche Küste der Insel Java. Vorbei an Reisfeldern und kleinen Dörfern. Und es kommt mir vor, als wäre ich hier schon einmal gewesen. Ich kenne das alles,
aber das liegt wohl tatsächlich daran, dass es sich um die typischen Bilder Indonesiens handelt. Aber es ist traumhaft schön.
Nach einer mittäglichen Zwangspause in einem kleinen Dorf, um den Reifen zu wechseln, erreichen wir unser Ziel Pangandaran um halb drei. Diese kleine Küstenstadt hat eine sehr tragische
Vergangenheit. Im Jahr 2006 wurde sie von einer 3 m hohen Tsunami-Welle überrollt und große Teile der Häuser in Ufernähe wurden zerstört. Es gab 500 Tote und die Zahl war nur deshalb nicht höher,
weil es nach einem Erdbeben im Meer die Warnung einer möglichen Welle gab und die Menschen ins Binnenland geflohen sind. Das offizielle Tsunami Warnsystem war zu diesem Zeitpunkt noch nicht
vollständig installiert. Inzwischen stehen riesige Türme entlang der Küste, die wohl irgendwelche Geräusche von sich geben, wenn Gefahr besteht. Wenn man heute die Küstenstraße entlang fährt, sieht
man noch jede Menge Ruinen und von vielen Häusern stehen nur noch Grundmauern, ganz schön deprimierend. Im Zentrum ist von alle dem allerdings nicht mehr viel zu sehen. Die Hotels sind neu oder
komplett renoviert, die Stände am Strand sind wieder aufgebaut und es herrscht ein reges Treiben. Auch unser Hotel ist ganz neu, liegt direkt am Wasser und heißt „Sunset“. Später soll sich noch
herausstellen, warum.
Am Nachmittag fahren wir zum „Green Canyon“. Mit einem kleinen Boot geht es an dicht bewachsenen Hängen vorbei zu einem Wasserfall. Dort können wir aussteigen und baden gehen, uns mit der Strömung treiben lassen, unter dem Wasserfall duschen oder von einer Klippe springen. Was für ein Spaß. Ja, natürlich bin ich gesprungen… ich bin 160 m von einer Brücke kopfüber in die Schlucht gehopst, da wird mir doch so ein lächerlicher 8 m Fußsprung nichts ausmachen ;-)
Am Abend, nach einem atemberaubenden Sonnenuntergang, finden wir im Örtchen ein nettes Restaurant: „Relax“. Name ist Programm. Ein sehr entspanntes Plätzchen, mit sehr leckerem Essen. Der Besitzer ist Schweizer und so ist auch die Speisekarte ein bisschen Alpenländisch angehaucht. Nicht gerade indonesisch, aber gut. Ich entscheide mich für Aelplemakkaroni (oder so ähnlich). Pasta mit Kartoffeln, Käse und Röstzwiebeln… ein Versuch in Indonesien so etwas wie Käsespätzle zu zaubern... und wirklich kein schlechter (die Schweizer mögen mir verzeihen). Hinterher gibt es dann noch hausgemachten Joghurt mit frischen Früchten. Was will man mehr. So werde ich meine in Indien mühelos verlorenen Kilo ganz schnell wieder bekommen.
Endlich ein Zwei-Nächte-Stopp, aber… wir müssen trotzdem das Hotel wechseln… Da sich die Route etwas verändert hat und wir nur eine Nacht in Bandung geblieben sind, haben wir zwei Nächte im Küstenort Pangandaran. Ein voller Tag am Strand, am Pool oder im Nationalpark. Das gebuchte Hotel war aber die zweite Nacht ausgebucht und deshalb müssen wir wechseln. Es geht morgens nach dem Frühstück erstmal in den Nationalpark zu einer kleinen Wanderung. Super, viele Bäume (ich habe schon mal meine nächsten Teak-Möbel ausgesucht), viele Hirsche und Affen… und Mücken. Ich hatte im ganzen Urlaub nicht so viele Mückenstiche, wie in den paar Stunden. Aber das erinnert mich wieder daran, meine Malaria-Prophylaxe ernst zu nehmen. Im Park treffen wir mal wieder jede Menge Schulkinder, die großen Spaß daran haben, uns mit ihren Englischbrocken zu begrüßen, um dann irgendwann um ein Foto zu bitten. Aber, was tut man nicht alles für die Völkerverständigung… Vorher müssen die Taschen in den Bus und bei unserer Rückkehr können wir dann schon in das neue Hotel. Leider sind die Zimmer noch nicht fertig, aber den Pool können wir schon nutzen. Ist doch was. Und von dem bewegen wir uns dann auch den ganzen Tag nicht mehr so richtig weg. Wir arbeiten eine kleine Wasserballettchoreographie aus und spielen Ball, machen Rollen und Handstand und gackern, dass sich die Wände biegen. Irgendwie ist es jetzt wirklich wie auf einer Klassenreise, einer super lustigen Klassenreise! Zwischendurch können wir unsere Zimmer beziehen (die sind riesig und schön, jeweils zwei Doppelbetten und eine Dusche, in der auch gerne mal fünf Menschen gleichzeitig duschen könnten) gibt es dann im Restaurant um die Ecke Bratnudeln zum Mittag, bevor die Choreographie weiter verfeinert wird. Insgesamt ein ganz entspannter Nachmittag.
Entspannt, bzw. relaxt geht es dann auch am Abend weiter. Haha, wieder das lustige Wortspiel, wir gehen nämlich wieder im „Relax“ zum Essen. Das hat uns so gut gefallen, das muss man gleich noch einmal genießen. Der weitere Abend wird ruhig, alle sind vom stundenlangen rumgehopse im Pool erledigt und so genießen wir unsere riesigen Betten.
Schade, jetzt müssen wir diesen netten Ort schon wieder verlassen, ich hätte es gut noch ein paar Tage hier aushalten können. Stattdessen setzen wir unsere Fahrt Richtung Süden fort. Um 7.30 Uhr müssen alle Taschen verstaut sein und alle Personen im Bus sitzen, bereit zur Abfahrt. Das klappt nach 10 Wochen auch tatsächlich reibungslos. Es gibt kaum einen Tag, an dem nicht alle pünktlich sind. Sogar ich verzichte auf die übliche Viertelstunde Verspätung.
Über die Fahrt gibt es nichts Aufregendes zu berichten. Wir machen regelmäßige Pinkelpausen, halten zum Mittagessen in einem Restaurant und erreichen dann um halb vier unser Hotel. Noch genug
Zeit, um mal wieder den Pool auszuprobieren und ein bisschen überschüssige Energie abzubauen.
Am Abend gucken wir uns noch ein bisschen in der Stadt um, füllen im Supermarkt unsere Vorräte für die zukünftigen Busfahrten auf und finden ein nettes Künstlerrestaurant in einer kleinen Gasse.
(Indonesisch „Gang“ genannt). An den Wänden javanische Kunst, dazu leckeres, unscharfes, indonesisches Essen und in den Lautsprechern sehr entspannte Musik von Jack Johnson… leider fängt es im Laufe
des Abends furchtbar an zu regnen und wir sind „verdammt“ ein bisschen zu bleiben. Wirklich schrecklich.
Am Abend gucken wir uns noch ein bisschen in der Stadt um, füllen im Supermarkt unsere Vorräte für die zukünftigen Busfahrten auf und finden ein nettes Künstlerrestaurant in einer kleinen Gasse.
(Indonesisch „Gang“ genannt). An den Wänden javanische Kunst, dazu leckeres, unscharfes, indonesisches Essen und in den Lautsprechern sehr entspannte Musik von Jack Johnson… leider fängt es im Laufe
des Abends furchtbar an zu regnen und wir sind „verdammt“ ein bisschen zu bleiben. Wirklich schrecklich.
Diesmal gibt es einen wirklichen Zwei-Nächte-Stopp. Trotzdem besteigen wir unseren Bus, ein Tag ohne Bus fahren wäre auch wirklich ein bisschen langweilig. Nach dem Frühstück fahren wir zum
Sultanpalast. Ein riesiges Gelände mitten in der Stadt, auf dem auch heute noch der Sultan mit seiner Familie und seinem Gefolge wohnt. Die "Soldaten", die seiner Bewachung dienen sehen allerdings
nicht ganz zeitgemäß aus. Sie tragen die traditionellen javanischen Gewänder aus Sarong und Shirt und im Gürtel am Rücken steckt ein Schwert... damit kann man gegen eine moderne Armee oder auch nur
gegen einen bewaffneten Eindringling sicherlich eine Menge ausrichten. Der Palast besteht aus diversen Pavillons, die einfach, aber ausdrucksvoll verziert sind. Auf dem gesamten Gelände wohnen etwa
25.000 Menschen und hat man einmal für den Sultan gearbeitet, hat man ein lebenslanges Wohnrecht und wird komplett versorgt. Ich glaube es gibt in Indonesien ein schlechteres Leben.
Nach dem Palast besuchen wir eine Batikfabrik und erfahren, wie die typischen, bunten Stoffe in langwieriger Handarbeit hergestellt werden. Natürlich besteht im Anschluss noch die Möglichkeit ein
paar ausgewählte Exponate zu erwerben, aber den meisten passen die indonesischen Kleider nicht, irgendwie scheinen die Frauen hier anders gebaut zu sein. Nach den Stoffen geht es zur
Silberverarbeitung, einer weiteren typisch javanischen Kunst. Sehr spannend, sehr schön, aber auch hier werde ich mein Geld nicht los, bzw. will es nicht loswerden.
Nach dem Essen folgt der Höhepunkt unseres Tagesausfluges: Der Tempel Borobudur ("Boro" = Tempel oder Schrein und "Budur" kommt vom balinesischem "Beduhur", was so viel wie Hügel bedeutet), dem
größten buddhistischen Tempel der Welt. Und er ist wirklich riesig und wurde, wie der Name ja schon sagt, auf einem Hügel errichtet. Von weitem wirkt der Tempel eher wie ein Raumschiff aus einem
Science Fiction Film, aus der Nähe wie eine schwarze, pockige Stufenpyramide. Der Borobudurtempel hat die Form eines Stupa und entspricht dem Konzept der buddhistischen Religion und symbolisiert das
Universum. Er hat, wie alle Stupa, keinen Innenraum, d.h. man kann ihn nur außen auf insgesamt 9 Ebenen umrunden (immer schön im Uhrzeigersinn!!!) Insgesamt befinden bzw. befanden sich 540
Buddhaskulpturen im bzw. am Tempel. Auf jeder der vier Seiten hat der Buddha eine andere Handhaltung. Sie symbolisieren die spirituelle Kraft, die Liebe und Opferbereitschaft, die Meditation bzw.
Devotion und als letztes den Mut, allen Gefahren zu trotzen. Gebaut wurde der Tempel vermutlich zwischen 750 und 850, so genau weiß man das heute nicht mehr, da es keinerlei Aufzeichnungen gibt. und
im Laufe der Jahrhunderte diverse Male zerstört. Er wurde von vulkanischer Asche bedeckt und lag Jahrhunderte lang im Dornröschenschlaf, beim großen Erdbeben 1548 stark beschädigt und überstand, nach
seiner Restaurierung durch die Europäer letztendlich sogar einige Bombenanschlägen durch radikale Muslime. Seit 1991 ist Borobudur Weltkulturerbe der UNESCO.
Wir besteigen den Tempel, gucken uns die umlaufenden Reliefs an und bemerken nicht, dass sich in der Umgebung ein fettes Gewitter zusammen braut. Und natürlich entladen sich die Wolken gerade als wir
die Spitze erreichen. Auch die schnell eingeleitete Flucht zurück zum Bus hilft nichts, als wir auf dem Parkplatz ankommen sind wir alle komplett durchnässt. Aber zum Glück ist es immer noch ziemlich
warm. Die Rückfahrt wird entsprechend nicht besonders angenehm, schließlich dauert sie gut 90 Minuten und niemand hat Kleidung zum wechseln dabei.
Zurück im Hotel heißt es dann nur schnell raus aus den Klamotten und unter die heiße Dusche. Schade, ich wäre gerne noch ein bisschen länger beim Tempel geblieben.
Am Abend haben wir dann mal wieder gruppendynamisches Abendessen. Typisch indonesisch. Es gibt Buffet und so ist für jeden etwas dabei. Scharf und unscharf, Fisch und Fleisch und vegetarisch gibt es auch. Und dazu führt uns die heimische Trachtengruppe, nein, es sind Freunde unseres Reiseleiters Anton, typisch indonesische Tänze vor. Allerdings modern interpretiert und für uns etwas sonderbar… aber egal, der Wille zählt.
Bus fahren!!! 12 bis 14 Stunden! Juhu! Da kommt Freude auf. Abfahrt ist um 5.30 Uhr, damit wir nicht im Verkehr stecken bleiben und zu lange brauchen. Die Fahrt ist unspannend, die Landschaft bietet auch nicht viel und so verpennen die meisten den Tag im Bus. Zwischendurch die obligatorischen Pinkelpausen an den Tankstellen, eine Mittagspause im Restaurant (wir bevorzugen allerdings unseren ECHTEN Käse auf Tost) und ansonsten Bus fahren.
Am Nachmittag erreichen wir Probolinggo am Fuße des Bromo-Tengger-Semeru National Park. Hier müssen wir in Minibusse umsteigen, unserer schafft die Steigung auf den 7 km nach Cemoro Lawang nicht.
Oben angekommen erwartet uns ein einmaliger Ausblick und ungewohnt kühle Luft (ca. 15 Grad). Unser Hotel liegt direkt am großen Krater und innerhalb dieses Kraters gibt es vier weitere Vulkane in
einem riesigen Sandsee aus Lava und Asche. Einer davon, der Mount Bromo, ist leicht durch eine aufsteigende Rauchsäule zu erkennen. Wir genießen erstmal den Ausblick und dann ein leckeres Abendessen
im Hotelrestaurant bei netter Livemusik. Ich beende den Abend allerdings recht früh: Die Nacht wird kurz!
Was tut man nicht alles für die WOW-Momente??? Ich stehe zum Beispiel mit Begeisterung um 3.15 Uhr (viertel nach drei!!!!) auf (oder auch nicht). Vor dem Hotel warten bereits einige Jeeps auf uns, um uns zur Aussichtsplattform auf dem Gunung Penanjakan zu bringen (ohne Vierradantrieb geht es diesen Berg sicher nicht hinauf). Während es in unserem kleinen Bergdörfchen sehr gemütlich zugeht, herrscht hier reges Treiben. Menschenmassen schleppen sich die letzten Meter vom Parkplatz zum Aussichtspunkt. Und natürlich kann auch alles möglich käuflich erworben werden. Kaffee und Tee, Kekse und Snacks, Mützen und Schals und wem es zu kalt ist, der kann sich auch eine Jacke ausleihen, was auch von ziemlich vielen Menschen angenommen wird, es ist nämlich ziemlich kalt. Aber das war ja irgendwie auch zu erwarten, schließlich befinden wir uns auf 2.700 Metern Höhe. Der Ausblick ist gigantisch! Wir gucken auf den riesigen Krater und den darin rauchenden Mount Bromo. Im Hintergrund spuckt dann auch noch der Mount Semeru kleine Wölkchen aus… WOW! Der Sonnenaufgang ist nicht ganz so wie erwartet, zu viele Wolken, aber als die Sonne dann aufgegangen ist, erscheinen die Vulkane in einem tollen Licht. Wir verlassen den Aussichtspunkt und fahren direkt auf den großen Sandsee zum Fuß des Mount Bromo. Weiter geht es zu Fuß. Auch wenn uns die Pferde (das Wort „Gaul“ würde hier auch passen…) geradezu aufgedrängt werden, wir gehen!!! Erstmal ein bisschen durch den Sand bergauf, dann das letzte Stück über 253 Stufen auf den Gipfel. Es stinkt etwas, aber der Ausblick bzw. Einblick in den Krater und die aufsteigende Rauchsäule macht das ganz schnell vergessen. Ich entscheide mich den kompletten Krater zu umrunden und mache mich auf eine 50-minütige Wanderung. Vielleicht sollte ich besser sagen Klettertour, denn mit einer gemütlichen Wandertour hat das nicht besonders viel zu tun. Aber es ist toll. Ich habe gute Stiefel und kraxel mich durch die Gegend und genieße die atemberaubende Aussicht. Ich kann es nicht glauben, aber es ist wirklich erst 7.30 Uhr und ich habe schon jede Menge körperliche Ertüchtigung auf 2.300 m hinter mir. Am Ende warten meine Mitfahrer bereits auf mich und wir lassen uns zurück zum Hotel fahren. Schließlich wartet das Frühstück und das fällt nach der Anstrengung entsprechend größer aus.
Nach dem Frühstück gibt es erstmal eine heiße Dusche. Der feine, schwarze Lavasand hat sich wirklich überall festgesetzt. Die Haare fühlen sich an wie Stroh und freuen sich auf eine gepflegte Wäsche.
Und ich freue mich auf ein warmes Bett. Die Nacht war einfach zu kurz.
Um 12.00 Uhr klingelt der Wecker zum zweiten Mal an diesem Tag. Es ist kalt in unserem Zimmer und ich kann mich noch nicht so richtig aufraffen das Bett zu verlassen… also noch einmal umgedreht und
um eine dreiviertel Stunde verlängert. Diesmal werde ich von einer penetranten Fliege geweckt, die sich ausgerechnet mein Gesicht als Landeplatz ausgesucht hat. Anfangs kann ich dieses komische
Gefühl noch in meinem Traum verarbeiten, aber irgendwann wird es dann doch zu viel und ich beschließe aufzustehen. Inzwischen liegt alles im Nebel, vom blauen Himmel und der Sonne ist nichts mehr zu
sehen und auch der wunderschöne Ausblick ist verschwunden. Also mache ich mich auf, das kleine Bergdorf zu erkunden. Aber es ist nicht nur klein, es ist auch ziemlich langweilig. Nicht mal shoppen
kann man hier. Stattdessen gönne ich mir ein Sandwich im nahen Hotel und mache mich auf den Rückweg. Den Nachmittag verbringe ich, wie der Rest der Truppe, mit Aktivitäten, die schon lange erledigt
werden wollten. Postkarten schreiben, Tagebuch aktualisieren, Bilder sortieren oder einfach nur ein Buch lesen. Internet gibt es hier nicht… auch mal ganz praktisch. Das Abendessen nehmen wir wieder
gemeinsam im Hotel ein und die ortsansässige Kapelle unterhält uns wieder mit richtig guter Musik. Allerdings muss ich den frühen Aktivitäten am Morgen Tribut zollen, gegen 9 fallen mir die Augen zu
und ich beschließe mich (zurück) ins Bett zu begeben.
Ausschlafen wäre auch mal wieder ganz nett. Stattdessen sitzen wir um 5.30 Uhr schon wieder im Minibus ins Tal. Etwa eine Stunde geht es lustig bergab, bevor wir in Sukapura wieder unseren indonesischen Oz-Bus besteigen können. Die Temperaturen im Tal überschreiten gleich wieder die 25 Grad, das Fleece wird entsorgt und die Sonnenbrille herausgeholt. Und dann gehen wir wieder unserer Lieblingsbeschäftigung nach: Bus fahren. Etwa 6 Stunden sind es bis zur Fähre in Ketapang. Wieder erwartet uns ein klassisch indonesischer Seelenverkäufer. Mehr Rost als Metall, aber die Fahrt dauert nur gut 30 Minuten und da wird ja wohl nichts schief gehen. Ich habe aber das Gefühl, ich könnte die Strecke schneller schwimmend zurücklegen (allerdings ohne Gepäck). Ein Schnellboot sieht anders aus und fährt vor allem schneller! Aber, ist ja Urlaub und wir bleiben ganz gelassen und kommen unversehrt auf Bali an. Ich hatte irgendwie nicht auf dem Zettel, dass Bali so groß ist… bis Kuta, im Süden, sind es noch einmal gut 5 Stunden Fahrt! Aber die Insel ist schön und so gibt es eine Menge zu gucken. Am Ortseingang müssen wir dann wieder in Minibusse umsteigen, die Straßen in Kuta sind wohl einfach zu eng… und vor allem zu voll, wie sich schnell herausstellt. Unser Hotel liegt direkt in der „Hauptstraße“, also in der Partymeile der Insel. Schräg gegenüber des Bali-Bomben-Mahnmals. Die Stimmung ist sieben Jahre nach der Bombe nicht mehr beeinträchtigt. Hier sieht es nicht anders aus, als in anderen Partyhochburgen auch. Viele Kneipen, fest in australischer Hand, viele Restaurants, gerne in deutscher Hand, vor allem die German Kitchen (schön, dass sie englische Namen haben) und viele Surfshops, international. Das Hotel liegt zum Glück in einem Hinterhof, sonst könnte es wohl ziemlich laut werden.
Wir beziehen unsere Zimmer (eigentlich ganz ok, aber die Klimaanlage funktioniert nur bedingt. Für mich völlig ok, denn ich stehe nicht so auf Kühlschranktemperaturen im Schlafzimmer, wenn es draußen tropisch heiß ist) und suchen uns ein nettes, nicht zu lautes und vor allem nicht durch Fernsehbildschirme verunstaltetes Restaurant: Kopi Pot. (Kopi = indonesisch Kaffee, Pot klingt sehr holländisch). Es gibt tatsächlich Salat. Jippieh, kein Reis!!! Ich habe seit Wochen kein grünes Blatt mehr gegessen und lasse mich auch durch den Gedanken an verunreinigtes Abspül-Wasser nicht davon abbringen einen Salat zu bestellen. Es schmeckt zwar nicht wie zu Hause, aber es schmeckt (aber da gehört wohl im Moment auch nicht so viel zu)!
Endlich mal wieder ausschlafen! Pustekuchen! Nach ein paar Tagen mitten in der Nacht aufstehen, wache ich pünktlich um 7.00 Uhr auf. Geht es nach meiner inneren Uhr ist es ja erst 6, denn uns wurde auf dem Weg nach Bali ja schon wieder eine Stunde geklaut. Damit haben wir jetzt 7 Stunden Vorsprung zu Deutschland.
Ich drehe mich noch ein paar Mal von links nach rechts, stelle fest, dass ich nicht wieder einschlafen kann und stehe auf. Das Frühstück ist sehr enttäuschend. Ich dachte, hier wäre alles
europäisch (oder zumindest australisch), aber nix da. Es gibt (mal wieder) Reis und Nudeln zum Frühstück. Oder im unteren Bereich des Restaurants wird auch das Continentale Breakfast serviert: Zwei
Scheiben Toast, ein Päckchen Butter, ein Päckchen durchsichtige Erdbeermarmelade. Dazu ein Glas verdünnter Orangensaft und eine Tasse Kaffee… sehr lecker, denn natürlich nehme ich das, denn Reis zum
Frühstück geht nun wirklich gar nicht mehr. Aber ich entscheide auch sofort: Morgen gehe ich auswärts Essen. Im Lonely Planet gibt es für Frühstücksfanatiker den Tipp eines Schweizer Restaurants. Das
kann ja nicht verkehrt sein, wahrscheinlich gibt es da zumindest guten Käse und echtes Bircher Müsli! Das werde ich mir morgen mal angucken.
Erstmal mache ich allerdings einen kleinen Rundgang durch den Ort. Ich besuche das Bomben-Mahnmal (ganz schön bedrückend, alle Namen, mit Spitznamen), einige Tempel (ich habe keine Kamera dabei, es
gibt keine Beweisfotos) und natürlich ein paar nette Billabong Shops! Nach elf Wochen muss ich unbedingt meine Garderobe etwas auffrischen bzw. austauschen. Und komischerweise fällt mir das auch
überhaupt nicht schwer. Ich trinke noch einen leckeren Kaffee bei der Starbucks Konkurrenz und mache mich auf den Rückweg. Ich beschließe am Strand zurück zu gehen. Das ist wesentlich netter, als die
engen, lauten Straßen von Kuta. Zudem wird man dort nicht ständig angesappelt, denn ich möchte keine Massage und ich brauche auch keinen Transport, ich bin froh, dass ich endlich mal ein paar
Schritte laufen kann. Der Strand ist breit und schön und ich beschließe nur schnell meine Tüten ins Hotel zu bringen und zurück zu kommen.
Den Nachmittag verbringe ich also damit faul im Sand zu liegen und in die hohen Wellen zu springen. Das Wasser hat 29 Grad, die Luft ist noch etwas wärmer, es weht eine leichte Brise und ab und zu
ziehen bedrohlich dunkle Wolken auf, die dann aber wieder verschwinden ohne sich abzuregnen. So kann man es tatsächlich ziemlich gut aushalten.
Am Abend kehre ich zurück zum Hotel, Tamara sitzt vor der Tür und in unserem Zimmer werkelt irgendein Handwerker, der versucht, die Klimaanlage wieder auf Vordermann zu bringen. Eigentlich kein
Problem, aber ich würde ganz gerne duschen und der gute Mann zählt nicht unbedingt zur schnellsten Truppe. Also genieße ich noch ein Bad im Pool, ziehe mich direkt zum Abendessen um und mache mich
auf ins Restaurant zum Groupdinner. Es gibt KEINEN Reis, dafür aber ein Spargelsüppchen, verschiedenes Gemüse, verschiedenes Fleisch und Rosinenbrötchen (passt nicht ganz, aber egal). Zum Nachtisch
werden (mal wieder) frische Früchte gereicht und weil wir nicht so ganz auf Abwechslung stehen gibt es (mal wieder) Ananas, Melone und Mango… Gestern haben wir im Kopi Pot allerdings auf das Dessert
verzichtet… das holen wir also heute nach und ich esse tatsächlich (wie pervers) Schwarzwälderkirschtorte!!! Die wird in der Karte als die beste der Stadt bezeichnet, im September hätte ich sie eher
als durchschnittlich bewertet, heute finde ich sie großartig. So ändern sich die Zeiten.
Gut gestärkt wandere ich noch ein bisschen durch die Straßen. Bummele noch ein wenig durch die Geschäfte (gut, dass ich am Montag nach Darwin fliege und nur begrenztes Gepäck mitnehmen darf und kann,
sonst würde ich problemlos weiter shoppen gehen) und beobachte die Leute. Die Bezeichnung Ballermann der Australier passt nämlich eigentlich ganz gut, auch wenn es hier (zum Glück) keinen Megapark
und keine Schinkenstraße gibt. Dafür aber jede Menge Open-Air-Pubs mit lauter Musik und lauten Menschen. Von denen viel zu viele Frauen, viel zu enge Kleider und Hosen tragen und viel zu viele Männer
hässliche Muskelshirts ohne Muskeln.
Eigentlich wollte ich ja heute tauchen gehen. Aber das klappt leider nicht. Es war kein Platz mehr für mich ;-( Aber da ich ja schon meinen Divetrip in Australien gebucht habe, bin ich nur bedingt enttäuscht. Und so schlimm ist es am Strand ja auch nicht. Da kann man es auch gerne mal ein paar Stunden aushalten.
Das Frühstück gestern war eine Katastrophe und so beschließe ich tatsächlich auswärts zu essen. Nach einer kleinen Wanderung auf der Strandpromenade erreiche ich den Nachbarort, oder ist es ein Vorort? Egal, es ist auf jeden Fall ruhiger und direkt am Strand liegen die ganzen großen, schönen Hotels. Das von mir gestern auserwählte Schweizer Restaurant liegt aber irgendwo in einer Nebenstraße und ist gähnend leer. Das muss ich mir nun auch nicht unbedingt geben und suche mir ein nettes Plätzchen am Strand und genieße ein leckeres Frühstück und einen großartigen Ausblick auf Strand und Wellen (natürlich mal wieder ohne Kamera, aber ich werde es mir fest ins Hirn brennen),
Zurück im Hotel wechsele ich nur schnell meine Klamotten und es geht direkt an den Strand. Schließlich muss ich das gute Wetter und die tollen Wellen ja ausnutzen. Es wird eine Weile dauern, bis ich das nächste Mal den Ozean sehe… erstmal geht es in die rote Wüste und da gibt es ganz bestimmt keine Wellen. Ich treffe Kate und wir springen gleich übermütig in die Fluten. Herrlich!
Am Abend gibt es noch eine kleine Schwimmeinlage im Pool, bevor wir unseren letzten Abend auf Bali genießen. Können wir hier nicht vielleicht noch ein paar Tage verlängern???
Heute geht es nach Australien. Vor zwei Wochen hätte ich gesagt, endlich. Aber auf Bali könnte ich noch bleiben. Vielleicht nicht gerade in Kuta (obwohl, der Strand ist toll und shoppen kann man hier auch großartig), aber der Norden soll ja wirklich schön sein. Vielleicht nächstes Mal. Erst einmal haben wir ja noch einen ganzen Tag.
Ich gehe wieder in das schöne Café am Strand zum frühstücken. Diesmal begleiten mich Keith, Jeanne, Kate und Tamara. Nachdem ich in den höchsten Tönen das Essen gelobt habe, wollen sie auch mal wieder richtig lecker frühstücken. Sie haben zwar eine etwas andere Vorstellung von lecker (z.B. Bohnen und Würstchen), aber hier werden alle Wünsche erfüllt und so sind wir alle glücklich und genießen die Aussicht. Leider müssen wir um 12.00 Uhr wieder im Hotel sein und die Zimmer räumen, ansonsten wären wir wohl auf ein bis fünf Kaffee länger geblieben.
Zurück im Hotel werden schnell die Koffer bzw. Rucksäcke gepackt und alles in einem Raum verstaut. Ich beschließe den Tag sinnvoll zu nutzen: Habe wirklich schon lange nichts mehr gekauft… OK, mein Rucksack ist bereits überfüllt, ich kaufe nur noch Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke und schicke sie direkt per Post auf die Reise. Schade eigentlich, es ist wirklich günstig und ich könnte auch für mich noch ein paar nette Sachen erstehen… aber ist nicht, ich bleibe standhaft.
Stattdessen ärgere ich mich mit ein paar Money Changern herum. Die tatsächlich veruchen mich zu bescheißen (Sorry, aber das ist wirklich das richtige Wort). Der erste prüft meinen 10 $ Schein ausgiebig und behauptet, der wäre nicht echt… nee ist klar, die Deutsche Bank verteilt immer nur Blüten. Sorry Schnucki, aber der Mann beim Geldwechsler hat das gesagt ;-) und dann wird das ja wohl stimmen. Der zweite rechnet mir auf seinem Taschenrechner vor, dass ich 242.000 Rupia bekommen soll… gibt mir aber nur 204.200… mir fällt das auf und er gibt mir dann widerwillig auch den Rest. ABER: im Gehen merke ich, dass das eigentlich gar nicht angehen kann, denn bei dem angegebenen Kurs müsste ich über 270tsd bekommen. Ich gehe also zurück, er ist sauer und gibt mir meine 30 $ zurück, bzw. wirft sie mir vor die Füße. Ich sammele sie lachend auf und gehe! Der nächste ist mind. genauso dreist. Er zeigt mir wie viel ich bekomme (diesmal stimmt’s), zählt mir das Geld vor (stimmt auch) und als ich nachzähle, fehlen 50tsd. Cool! Keine Ahnung, wo der Schein in der Zwischenzeit geblieben ist, das bedarf schon ziemlich viel Geschick, aber ich habe keine Lust, mich schon wieder verarschen zu lassen. Er versucht es dann noch einmal auf eine andere Art und wird von mir wieder überführt… daraufhin gibt auch er mir mein Geld zurück. Der vierte bietet mir einen grottenschlechten Kurs und ich lehne dankend ab und beim fünften bin ich dann endlich erfolgreich und völlig genervt. Ab morgen benutze ich nur noch Geldautomaten!
Am Abend geht’s erstmal zu einem letzten Abendessen auf Bali und dann zum Flughafen. Unser Flieger geht um 22.45 Uhr… fliegt etwa 2,5 Stunden… dann noch einmal 1,5 Stunden Zeitverschiebung: macht
2.45 Uhr Ankunft… großartig.
Der Flug ist zum Glück ziemlich ruhig und unaufregend und auch die Einreiseformalitäten sind schnell erledigt. Ich werde zwar herausgepickt um bei der Behörde ein kleines Interview zu führen, aber da
schon zwei andere aus unserer Gruppe erläutert haben, warum wir denn wohl Visa von Pakistan und dem Iran in unserem Pass haben, darf auch ich ziemlich schnell wieder gehen, nachdem ich versichert
habe, dass ich definitiv ein Rückflugticket habe.
Um 4.30 Uhr erreichen wir unser Hostel in der Innenstadt von Darwin. Die Zimmer werden verteilt, ich habe ein Viererzimmer für mich alleine, herrlich, und alle fallen ziemlich erschöpft in die Betten.
-> Australien